Proofing im Digitaldruck

Proofing ist aus dem Digitaldruck nicht wegzudenken. Nur mit Proofing können Fehler im Druck verlässlich vermieden werden. Aber genau ist eigentlich Proofing, und welche Vorteile bietet es? Das erfahren Sie in diesem Blogartikel. 

Was ist Proofing im Digitaldruck? 

Unter Proofing versteht man die farbverbindliche Wiedergabe oder die Vorabsimulation von farbverbindlichen Druckergebnissen anderer Drucksysteme (Offsetdruckmaschine). Ein Medium oder Drucker ist nur dann geeignet, wenn sein Farbraum den Farbraum des zu simulierenden Druckers vollständig beinhalten kann.  

Warum ist Proofing notwendig? 

Ein Proof ist notwendig, um einen Prototyp zu begutachten und zu verbessern, bevor er gedruckt wird. Durch einen Proof können Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden, was wiederum dazu beiträgt, Ausschuss zu minimieren. Darüber hinaus ermöglicht ein Proof das Betrachten von Farben, die auf dem Bildschirm möglicherweise nicht genau wiedergegeben werden. Da ein Proof eine genauere Darstellung der Farben bietet, trägt er dazu bei, sicherzustellen, dass das Endprodukt die gewünschten Farben und visuellen Elemente genau widerspiegelt. Insgesamt ist ein Proof ein wichtiger Schritt im Druckprozess, um die Qualität und Genauigkeit des Endprodukts sicherzustellen.  

Vorteile des Proofing 

  • Nahtlose Koordination: Durch Proofing wird eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Designern, kreativen Kunden und der Produktion ermöglicht. Alle Beteiligten können den aktuellen Stand des Projekts überprüfen und Feedback geben, was die Effizienz und Qualität der Arbeit verbessert. 
  • Zeit- und Kosteneinsparungen: Durch das rechtzeitige Erkennen und Beheben von Fehlern können Zeit und Kosten gespart werden. Indem Fehler frühzeitig im Prozess erkannt werden, bevor die Produktion beginnt, können teure Nachbearbeitungen oder Neudrucke vermieden werden. Dies führt zu einem effizienteren Workflow und reduzierten Kosten für die gesamte Produktion. 
  • Qualitätssicherung: Proofing ermöglicht eine gründliche Überprüfung der Druckdateien auf Fehler oder Unstimmigkeiten. Dies stellt sicher, dass das Endprodukt den erforderlichen Qualitätsstandards entspricht und den Erwartungen der Kunden gerecht wird. 
  • Verbesserte Kommunikation: Durch den Proofing-Prozess wird die Kommunikation zwischen den verschiedenen Parteien verbessert. Feedback und Änderungen können klar und präzise kommuniziert werden, was Missverständnisse und Fehlkommunikationen minimiert. 
  • Kundenzufriedenheit: Indem Kunden die Möglichkeit haben, das Endprodukt vor dem Druck zu überprüfen und Änderungen vorzunehmen, steigt die Zufriedenheit und das Vertrauen in die Dienstleistungen des Unternehmens. Dies trägt zur langfristigen Kundenbindung und positiven Unternehmensreputation bei. 

Proofverfahren – Analog vs. Digital 

Die Wahl zwischen analogen und digitalen Proofverfahren hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anforderungen des Projekts, die verfügbare Technologie und die gewünschte Qualität des Proofs. 

Bei den analogen (oder auch „konventionelle“) Proofverfahren wird der Proof über die Zwischenstufe einer Druckform hergestellt. Die analoge Proofverfahren benötigen Druckfilme und arbeiten mit fotografischen Mitteln. Die Herstellung analoger Proofs erfordert oft manuelle Arbeitsschritte, was zu einem längeren und kostspieligeren Prozess führen kann, und ermöglichen keine Proofs für spezielle Druckverfahren (z. B. Sieb- oder Textildruck).  

Digitale Proofverfahren ermöglichen die direkte Ausgabe des Proofs aus den digitalen Daten, ohne dass eine Zwischenstufe wie eine Druckform erforderlich ist. Digitale Proofverfahren benötigen eine Hardware, z. B einen Inkjet-Drucker und die dazugehörige Software, die die eingehenden Daten verarbeitet und in das druckerspezifische Format umwandelt. Da keine manuellen Arbeitsschritte erforderlich sind, können digitale Proofverfahren oft schneller und kosteneffizienter sein als analoge Verfahren. Die Digitale Proofverfahren bieten oft eine größere Flexibilität bei der Anpassung von Farben und anderen Parametern, was eine präzisere Reproduktion des Endprodukts ermöglicht. Digitale Proofs sind in der Regel für eine Vielzahl von Druckverfahren geeignet und können auch für spezielle Verfahren angepasst werden. 

Welche Proof-Arten gibt es? 

Es gibt verschiedene Arten von Proofs, die je nach Art des Druckjobs und der Anforderungen des Kunden verwendet werden: 

  • Layout-Proof: Layout-Proofs werden verwendet, um die Platzierung von Inhalten und Elementen zu überprüfen. Sie sind nicht farbverbindlich und geben keine Aussage über den realistischen Eindruck des späteren Druckprodukts. 
  • Softproof: Ein Softproof ist eine digitale Simulation des Druckergebnisses, die auf einem Bildschirm betrachtet wird. Es handelt sich um eine farbmetrisch und inhaltlich korrekte Darstellung der Druckdaten, die jedoch nicht physisch gedruckt wird. Softproofs ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Überprüfung, ob das Layout und die Farben den Erwartungen entsprechen. 
  • Hardproof: Im Gegensatz zum Softproof handelt es sich beim Hardproof um einen physischen Ausdruck der Druckdaten auf Papier. Hardproofs bieten eine realistischere Darstellung des Endprodukts und ermöglichen eine genaue Überprüfung von Farben, Schärfe und anderen Details. 
  • Kontrakt-Proof: Ein Kontrakt-Proof ist ein farbverbindlicher und rechtsgültiger Proof nach ISO 12647-7. Der Kontrakt-Proof ist der derzeit höchste Proof-Standard mit den engsten Toleranzen und gilt daher als „Vertrag“, also als Vertrag zwischen dem Proof-Hersteller und der Druckerei. Kontrakt-Proofs gewährleisten eine präzise Farbwiedergabe und werden häufig für hochwertige Druckprojekte verwendet. 
  • Validation Print: Ein Validation Print ist ein farbverbindlicher Proof nach ISO 12647-8. Im Vergleich zum Kontrakt-Proof weist der Validation Print etwas höhere Farbtoleranzen auf und ist nicht rechtlich verbindlich. Validation Prints werden häufig für Projekte verwendet, bei denen etwas größere Farbvariationen akzeptabel sind, aber dennoch eine hohe Qualität angestrebt wird. 

Proofing bei ColorGATE 

Wir bieten Ihnen die folgenden Softwarelösungen zum Proofing Ihrer Ergebnisse: das Proof Standard Digital Module und Proofgate. 

Proof Standard Digital Module 

Das Proof Standard Digital Module ist ein zusätzliches Modul für Productionserver. Im Proof-Workflow simulieren Sie die Druckausgabe z. B. einer Offsetdruckmaschine auf dem unterstützten Inkjet-Drucker. Durch die Verwendung von Kontrollkeilauswertungen können Sie den Simulationsdruck auf Einhaltung der FOGRA Toleranzen überprüfen. Der Proof Workflow nutzt Simulationsprofile des zu simulierenden Drucksystems. Nach der Rasterung werden die CMYK-Daten des Simulationsprofils über ein DeviceLink-Profil in den Ausgabefarbraum konvertiert. Das Modul ist notwendig, damit Sie überhaupt DeviceLinks nutzen können. Weitere Informationen zum Proof Standard Digital Module finden Sie hier 

Proofgate 

Proofgate von ColorGATE bietet erstklassiges Farbmanagement und Druckqualität und vereinfacht den Prozess mit integrierten Profilen und MIM-Sets für gängige Proofstandards und Drucker. Es berücksichtigt Farbabweichungen und stellt sicher, dass Ihre Proofs auch ohne Expertenwissen eine einwandfreie Qualität aufweisen. Weitere Informationen für Proofgate finden Sie hier 

 

Gerne unterstützen wir Sie bei der Auswahl der richtigen Software für Ihr optimales Proofing. Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.colorgate.com/de/produkte/software/module 

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung unter contact@colorgate.com.