2,5D-Druck verständlich erklärt

In der Druckwelt wird das Thema „2,5D-Druck“ bereits seit einiger Zeit diskutiert. Hier erfahren Sie, was es damit auf sich hat. 

Wie der Name schon andeutet, liegt 2,5D zwischen dem herkömmlichen 2D-Druck auf flachen Substraten einerseits und dem 3D-Druck andererseits. Beim 2,5D-Druck wird das Druckbild um Höhenstrukturen erweitert. Praktisch werden dazu weitere Schichten von Drucktinte aufgebracht, häufig wird Weißtinte oder farbloser Lack verwendet. So wird auch die Abgrenzung zum 3D-Druck deutlich: Bei 2,5D-Druck können vorhandene Bildpunkte erhöht werden - komplexere Objekte, wie z. B. der Henkel einer Kaffeetasse können so jedoch nicht produziert werden. 

 

2.5d print

2,5 D-Druck-Prozess

 

Anwendungsgebiete (Beispiele): 

  • Reproduktion von Kunstwerken, einschließlich Oberflächenstruktur und Glanz 
  • Dekordruck mit fühlbarer Struktur für Möbel und Bodenbeläge 
  • Erhabene Schriften, Blindenschriften etc. 

Wie wird ein 2,5D-Druck erstellt? 

Der 2,5D-Druck eignet sich besonders für UV-Drucksysteme, weil hier jede Tintenschicht durch UV-Licht gehärtet werden kann, bevor die nächste aufgetragen wird. Dadurch entsteht eine besonders stabile Struktur. Es gibt aber auch andere Technologien, zum Beispiel auf Basis von Pigmenttinte, bei denen mehrere Schichten aufgetragen und erst am Ende getrocknet werden. 

Die Schichtdicke beträgt je nach Drucksystem 10 bis maximal 70µm. Die Strukturhöhe hängt davon ab, wie weit der Abstand des Druckkopfes zum Substrat variiert werden kann. 

Je nach Anwendungsgebiet werden zusätzlich Farbinformationen auf die Struktur gedruckt, um auch die visuelle Erscheinung nachzubilden. 
 

Folgende Arbeitsschritte sind für einen 2,5D-Druck erforderlich:  

  • Die Bildinformationen und die Oberflächenstruktur des Motivs werden mit Kamera, Scanner (z.B. dem Metis Surf 3D) und Bildbearbeitungssoftware erfasst oder erstellt, können aber auch aus Texturbibliotheken genutzt werden. 
  • Dabei entstehen drei Dateien: die Bildinformationen (als Farbdatei), die Höheninformationen (z. B. als Graustufen-Bitmap) und optional die Glanzinformationen. 
  • Diese Bitmaps werden als separate Dateien oder als RGB / CMYK plus Sonderfarben gespeichert. 
  • Anschließend wird die Verarbeitung im Productionserver konfiguriert. 
  • Dabei werden die Bildinformationen sowie die Oberflächenstruktur verarbeitet. 
  • Die Höhenstruktur des Motivs/Gemäldes wird mittels Slicing erzeugt. Dabei werden, mehrere Schichten von Lack oder weißer Tinte übereinander gedruckt abhängig vom eingesetztem Drucksystem. 
  • Auf das Substrat werden die Beschriftung, die Basis (Grundstruktur mit bestimmter Anzahl an Schichten) und der Kontrollkeil (optional) gedruckt. 
  • Auf die erzeugte Struktur wird das Farbbild gedruckt. 
  • Optional werden Schichten von Lackfarbe aufgetragen, um Glanzeffekte zu erzielen. 

Wie ColorGATE Productionserver die 2,5-Technologie unterstützt 

ColorGATE Productionserver unterstützt seit Version 22 die Basistechnologie für den 2,5D-Druck inklusive Slicing und Farbmanagement. Damit ein konkretes Drucksystem mit den erzeugten Daten angesteuert werden kann, sind per Drucksystem angepasste Treiber notwendig.  

ColorGATE führt aktuell Gespräche mit weiteren Druckerherstellern über die Anbindung ihrer Systeme. Sobald weitere 2,5D-Treiber zur Verfügung stehen, geben wir dies bekannt. 

Für weiterführende Informationen zum 2,5D-Druck melden Sie sich gerne bei uns unter contact@colorgate.com.