Tipps und Tricks zu MIM's – Teil 3: MIM’s neu erstellen

MIM-Kombinationen sorgen für ein reibungsloses Zusammenspiel von Drucker und Software, da sie die für den Druckprozess wichtigsten Parameter enthalten und diese beim Druck automatisch umgesetzt werden. Hierfür gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, mit deren Hilfe MIM’s noch leichter erzeugt und angewandt werden können. Diese möchten wir in diesem Blogartikel mit Ihnen teilen.

Die beiden ersten Teile dieses Artikels finden Sie unter Tipps und Tricks zu MIM‘s – Teil 1: Was sind MIM's und woher bekomme ich sie und Tipps und Tricks zu MIM‘s – Teil 2: MIM’s duplizieren und ändern.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die folgenden Hinweise u.U. nicht bei MIM’s für den Screen-Workflow anwendbar sind, da hierfür andere Einstellungen erforderlich sind.

Wie erstelle ich eine MIM-Kombination komplett neu?

Falls Sie keine Möglichkeit haben, eine bereits fertige und auf Ihre Druckereinrichtung abgestimmte MIM zu erhalten oder eine vorhandene MIM entsprechend anzupassen, können Sie in der ColorGATE-Software eine neue MIM-Kombination erstellen.
Auch wenn dies auf verschiedenen Wegen geschehen kann, ist es am sinnvollsten, eine MIM während des Linearisierungs- und Profilierungsprozesses neu zu erstellen. Denn dies hat den Vorteil, dass dabei gleichzeitig eine Linearisierungsdatei und ein Ausgabeprofil erzeugt werden. Diese beiden Dateien sind Bestandteile der MIM, so dass anschließend alle Komponenten für den Einsatz der MIM vorhanden sind (weitere Informationen zur Profilierung finden Sie in unserem Blogartikel Profilierung im Digitaldruck).
Beachten Sie, dass Sie hierfür ein entsprechendes Messgerät und das ColorGATE Profiler Module benötigen:

  1. Öffnen Sie den Linearisierungs- und Profilierungsassistenten unter „Optionen“ > „Linearisierungs- und Profilierungsassistent…“ und klicken Sie auf Plus („Erstellen neuer Linearisierungen“).
  2. Nach Eingabe eines Dateinamens öffnet sich der Assistent. Um eine neue MIM zu erstellen, klicken Sie hier auf „MIM-Verwaltung“ und anschließend auf Plus  („Neue MIM-Kombination erzeugen“).
  3. Im folgenden Dialog definieren Sie alle Einstellungen der neuen MIM.
    Optional können Sie hierfür die Einstellungen einer bereits vorhandenen MIM kopieren (Pfeil neben Zahnrad > „Einstellungen von einer anderen MIM kopieren“). Diese werden dann automatisch übernommen und brauchen nur noch angepasst zu werden.
    Neue_MIM_DE
    Wenn Sie die Einstellungen neu vornehmen, geben Sie zuerst die Bezeichnungen für Medium, Tinte und Metamodus ein:
    Beachten Sie hierbei, dass MIM-Kombinationen später nach einer Art Baumstruktur ausgewählt werden: Einem Medium können mehrere verschiedene Tinten zugewiesen werden, einer Tinte wiederum mehrere Metamodi.

    MIM_1_DE Wenn Medium 1 ausgewählt ist, können Tinte 1, 2 oder 3 gewählt werden.
    MIM_2_DEWenn Tinte 1 ausgewählt ist, können Metamodus 1 oder 2 gewählt werden
    MIM_3_DEWenn Tinte 3 ausgewählt ist, können Metamodus 4 oder 5 gewählt werden

    Achten Sie also bitte beim Eingeben der Bezeichnungen darauf, für dasselbe Medium (bzw. dieselbe Tinte) immer denselben Namen zu verwenden. Nur so werden später beim Auswählen der MIM alle möglichen Optionen angezeigt.
    Zudem ist es sinnvoll, dass der Name für den Metamodus die wichtigsten Informationen über den Metamodus enthält (z.B. Raster-Methode, Auflösung, Rasterweite, Punktform, Winkel/Workflowtyp, uni-/bidirektional). So sehen Sie später auf einen Blick die wichtigsten Einstellungen dieser MIM und können sie leichter zuordnen.
    Bei Tinte und Medium haben Sie optional die Möglichkeit, Parameter für die Kostenberechnung einzugeben. Klicken Sie hierzu jeweils auf das Feld „…“ neben dem Tinten- bzw. Mediumnamen.

  4. Wählen Sie anschließend den Workflow (Production, Proof, ColorServer, ReproProof) aus, für den die MIM erstellt wird.

  5. Klicken Sie nun auf Zahnrad, um die erweiterten Einstellungen, die in der MIM definiert sind, vorzunehmen. Welche Einstellungen hier nötig und gewünscht sind, ist individuell sehr verschieden und hängt von zahlreichen Faktoren (Drucker, Druckumgebung, gewünschte Effekte etc.) ab. Deshalb werden im Folgenden lediglich die zumeist üblichen und standardisierten Einstellungen erläutert.
    Bitte beachten Sie auch, dass bei einer komplett neuen MIM in der Regel erstmal nur die Einstellungen im Reiter „Druckmodus“ angepasst zu werden brauchen. Auf allen anderen Reitern können vorerst die Standardeinstellungen belassen werden.
    Erw_Einstellungen_DE

    Reiter Profile: Je nach Bedarf ist es unter Umständen sinnvoll, z.B. eine MIM mit und eine ohne reine Farben, Umgebungslichtprofil oder Sättigungsverstärkung zu erstellen. Somit sind für verschiedene Anforderungen die entsprechenden Voreinstellungen bereits verfügbar.

    Reiter Multicolor: In der Regel können auf diesem Reiter die Standardeinstellungen belassen werden.

    Reiter Druckmodus: Bei einer komplett neuen MIM sollten vor allem die Einstellungen auf diesem Reiter angepasst werden. Zum Beispiel können hier bestimmte Spezialfarbeinstellungen vorgenommen werden, u.a. kann für Spezialfarben (z.B. Weiß) beispielsweise „Fluten“ oder „Selektiv“ definiert oder auch ein Spezialtintenset aktiviert werden.
    Bitte bedenken Sie jedoch, dass es stark vom Druckermodell abhängt, welche Optionen hier konkret verfügbar sind.

    Reiter Raster: In der Regel können auf diesem Reiter die Standardeinstellungen unverändert bleiben.

    Reiter Graustufenkonvertierung: Wenn Sie eine Graustufenkonvertierung vornehmen möchten, empfiehlt es sich, eine eigene MIM mit den entsprechenden Einstellungen anzulegen.

    Reiter Farbkorrektur: Unter Umständen ist es sinnvoll, eine MIM mit und eine ohne Farbkorrektur zu erstellen, da man somit auch immer die Einstellungen ohne Korrektur zur Verfügung hat.

  6. Nachdem Sie alle gewünschten Einstellungen vorgenommen und durch Klicken auf „OK“ gespeichert haben, wird Ihnen die neue MIM im Dialog „MIM-Verwaltung“ angezeigt. Wählen Sie die MIM hier aus, so dass sie für die weitere Linearisierung verwendet wird.
    Nach erfolgreicher Linearisierung und Profilierung sind dieser MIM automatisch die entsprechende Linearisierungsdatei und ein Ausgabeprofil zugewiesen und die MIM kann für Druckaufträge verwendet werden.

Was mache ich, wenn trotz MIM Unterschiede in der Druckausgabe auftreten?

Wenn Sie eine MIM bereits längere Zeit nutzen oder Änderungen in der Papierqualität oder dem Tintensatz stattgefunden haben, kann es gelegentlich zu kleinen Unregelmäßigkeiten in der Druckausgabe kommen.
In diesem Fall lässt sich das Druckverhalten mit ColorGATE's Media Device Synchronization leicht korrigieren, da damit eine Rückkalibrierung auf den Stand zur Zeit der Profilierung vorgenommen wird – ohne dass hierfür eine komplett neue Linearisierung und Profilierung notwendig ist. Informationen hierzu finden Sie u.a. in unserem Blogartikel Synchronisierte Farben: Eine Reise in die Druckpräzision.

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen hilfreiche Tipps und Tricks zu MIM-Kombinationen geben. Detaillierte Informationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erhalten Sie in der Online-Hilfe, die Sie jederzeit aus der ColorGATE-Software heraus durch Drücken auf F1 aufrufen können.

Wenn Sie bereits ColorGATE-Kunde sind und eine technische Frage zu MIM’s haben, erstellen Sie bitte ein Webticket (wie Sie das machen, erfahren Sie hier: ColorGATE Websupport - Erstellung von Webtickets).

Ansonsten erreichen Sie uns bei Fragen und Anregungen unter contact@colorgate.com.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrer ColorGATE-Software!